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Digitalisierung und Onlinemedien

Erwartungen junger Menschen

  • Internetanbindung für Schulen, außerschulische Bildungs- und Freizeiteinrichtungen.  

  • Flächendeckende Internetabdeckung und -anbindung im öffentlichen Raum.  

  • Ausbau von freien WLAN- Hotspots an öffentlichen Orten.  

  • Transparentmachen von Werbung, insbesondere in sozialen Medien. 

  • Mehr Aufklärung zur Nutzung personenbezogenen Daten. 

  • Mehr Aufklärung zum reflektiven Umgang mit Informationen aus den Medien.  

  • Mehr Medien von und für junge Menschen. 


Maßnahmen der Landesregierung

  • Netzwerkstelle Medienkompetenz - Seit 2012 tragen die Koordinierungsstelle und engagierte Netzwerkakteure erfolgreich dazu bei, im Bereich der Medienkompetenzförderung Ideen zu bündeln, Erfahrungen auszutauschen sowie Lösungen für bestehende und zukünftige Herausforderungen zu erarbeiten. à https://www.medien-kompetenz-netzwerk.de 

  • Medienwettbewerb Europa.Medien.Preis; 2020 ist die Einbindung des Themas Europa in den 26. Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt vorgesehen.  

  • Das Jugendfilmcamp Arendsee bietet jungen Menschen im Alter von 12 bis 15 und von 16 bis 25 Jahren an, unter Anleitung von erfahrenen Dozentinnen und Dozenten, einen Kurzfilm in einer Woche zu realisieren – von der Idee, über den Dreh und die Postproduktion bis zu Aufführung auf großer Leinwand. à https://www.jugendfilmcamp.de 

  • Zu den Bürgermedien in Sachsen-Anhalt gehören sieben Offene Kanäle und zwei nicht-kommerzielle Lokalradios, die von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt unterstützt werden und regelmäßig auch von Schulprojektgruppen oder im Rahmen von außerschulischen Aktivitäten von Jugendlichen genutzt werden. Betrieb und Organisation der Bürgermedien sowie bestimmte medienpädagogische Konzepte und technische Infrastrukturmaßnahmen werden von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt gefördert.  

  • Medienstammtisch - Um attraktivere Bedingungen für junge Fachkräfte und Unternehmensgründungen zu schaffen, soll die Vernetzung von Medienstudiengängen an den Hochschulen des Landes mit Unternehmen in der Medienbranche verstärkt werden  

  • „Servicestelle Kinder- und Jugendschutz“ - die unter anderem präventive Angebote, die vor allem junge Menschen zu einem sicheren Umgang mit den digitalen/sozialen Medien altersspezifisch befähigen sollen, entwickelt. Projekt "Media Scouts": Junge Menschen werden befähigt, mediale Projekte mit Gleichaltrigen zu planen und durchzuführen. à https://www.servicestelle-jugendschutz.de/bildungsangebote/ 

  • "Jugend Macht Zukunft" hat sich im Rahmen des Leuchtturmthemas "Ausbau freier W-LAN-Hotspots im ländlichen Raum" in mehreren Veranstaltungen mit jungen Menschen über lokale Internetversorgung und -nutzung und die Relevanz von W-LAN-Hotspots ausgetauscht  

  • Jugendmedienverband fjp>media wurde beauftragt, das Digi- Camp durchzuführen. Hier haben junge Menschen die Digitalisierung und ihre Folgen betrachtet und diskutiert. Entstanden ist daraus eine Digitale Jugendagenda mit acht Themen sowie ein neun Forderungen umfassender Katalog, wie die Medienkompetenz in einer digitalen Mediengesellschaft gestärkt werden soll.  à https://digitale-jugendagenda.de

Handlungsbedarfe aus Sicht der Landesregierung

  • Medienkompetenzförderung sollte als wesentlicher Bestandteil der demokratischen Bildung und damit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Medienkompetenz ist eine Querschnittskompetenz, die auf dem Weg ins Erwachsenwerden über die Teilhabe in einer digitalisierten Gesellschaft bestimmt. Obwohl digitale Medien von Heranwachsenden täglich und in hohem Maße genutzt werden, benötigen sie bei der inhaltlichen Einordnung Begleitung und Unterstützung.  

  • Die Stärkung der Medienkompetenz – unabhängig vom jeweiligen Medium – muss somit in den Fokus sowohl der schulischen als auch der außerschulischen Medienbildung gerückt werden. Dabei geht es um den bewussten Umgang mit digitalen Medien und den damit einhergehenden Risiken, weniger um die Beherrschung von Technik. Dafür braucht es die verbindliche Aufnahme digitaler Medienkompetenz in die Lehrpläne. Zudem muss digitale Medienkompetenz noch viel stärker als bisher Eingang in die Lehramtsausbildung finden.  

  • Neben der schulischen Vermittlung von Medienkompetenz muss auch die außerschulische Medienkompetenzvermittlung gestärkt werden. Hierfür ist eine gezielte finanzielle Hilfe für die Einrichtungen der Jugendhilfe nötig. Es ist schon jetzt erkennbar, dass die Mittel, die das Land bisher für die Jugendarbeit bereitstellt, für eine umfassende Digitalisierung einschließlich der Stärkung der Medienkompetenz junger Menschen und der Fachkräfte der Jugendarbeit nicht ausreichen werden. Hierzu bedarf es zusätzlicher finanzieller und personeller Ressourcen. Des Weiteren ist eine stärkere Vernetzung der Bildungsangebote in Schule und Freizeit anzustreben.  

  • Aktuelle Herausforderungen der digitalen Mediennutzung spiegeln oft klassische Felder des Kinder- und Jugendschutzes gemäß SGB VIII wider, wie Schutz vor Gewalt und sexuellem Missbrauch oder Sucht. Dazu gehört auch, jungen Menschen bewusst zu machen, dass die Anonymität des Netzes politischen Extremismus, Selbstgefährdung oder Gewalt zulässt. Hier kommt es darauf an, die Entwicklung von Eigenverantwortlichkeit und Eigenentscheidungsfähigkeit mit der Verbesserung der Medienkompetenz zu verzahnen.  

  • Es gilt, einer Radikalisierung junger Menschen im Internet entgegenzuwirken. Hierbei sind insbesondere die Strategien rechtsextremer oder islamistischer Gruppierungen zu nennen, die das Netz als Medium zur Verbreitung ihrer Ideologien nutzen. Das Land sieht eine Verantwortung darin, über solche Versuche der Indoktrination aufzuklären und junge Menschen darin zu stärken, entsprechende Seiten und Plattformen zu erkennen und zu meiden.  

  • Über die mit dem Medienstaatsvertrag vorgenommene Umsetzung der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (AVMD-Richtlinie)134 hinaus wollen die Länder zeitnah entschlossene Schritte für eine umfassende Reform des Jugendmedienschutzes in Deutschland angehen. Hierzu bedarf es neuer Ansätze und Ideen, insbesondere auch mit Blick auf die Möglichkeiten des technischen Jugendmedienschutzes. Erste konkrete Vorschläge der Länder hierzu werden derzeit in Fachgesprächen mit Experten diskutiert. Ziel der Länder ist dabei ein kohärenter und mit der Gesetzgebung des Bundes abgestimmter Rechtsrahmen, der für Anbieterinnen und Anbieter, Eltern und junge Nutzerinnen und Nutzer gleichermaßen Klarheit und Sicherheit bietet.  

  • Das Land sieht ebenfalls Änderungsbedarf im Hinblick auf rechtliche Regelungen zum Jugendmedienschutz im Rechtkreis des Jugendschutzgesetzes, das der Bund zu verantworten hat. Aktuell begleiten die Länder intensiv die Novellierung des Jugendschutzgesetzes, das ebenfalls die Umsetzung der AVMD-Richtlinie verfolgt.