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Mobilität

Erwartungen junger Menschen

  • Verbesserung des Zugangs zu ÖPNV für alle Bevölkerungsgruppen, hierzu u. a. bessere Tarife für gering verdienende junge Menschen 

  • bessere Verbindungen und Verdichtung des ÖPNV, insbesondere in ländlichen Regionen, besonders bessere Erreichbarkeit von Bahnhöfen und Schulen 

  • Stärkung eines umweltverträglicheren ÖPNV 

  • Online-Buchung von Rufbussen 

  • Vereinheitlichung der tariflichen Regelungen und bessere Anschlüsse zwischen Bussen und Bahnen 

  • zusätzlicher Spät- und Nachtverkehr am Wochenende 

  • Radwege sollen ausgebaut und die Sicherheit für Radfahrende verbessert werden 

  • Ausbau digital vernetzter Mobilitätskonzepte.

Maßnahmen der Landesregierung

  • Sichere (Rad-)Wegeverbindungen für Kinder und Jugendliche - Hierzu gehören u. a. die konsequente Prüfung der Anordnung streckenbezogener Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h und deren Umsetzung vor Schulen durch die Schulträger und die zuständigen Straßenverkehrsbehörden, die Erstellung von Radschulwegplänen durch Kommunen, Polizei, Straßenverkehrsbehörden und Schulen sowie die Unterstützung von Modellvorhaben zu Hol- und Bringe-Zonen.  

  • Mobilitäts- und Verkehrserziehung von Kindern und Jugendlichen - Die Grundlage der Verkehrserziehung im Primarbereich ist eine umfassende psychomotorische Erziehung z. B. im Rahmen eines Schulwegtrainings, bei dem Schulkinder gemeinsam mit Lehrkräften und Eltern ein sicheres Verhalten auf dem Schulweg üben. Ein weiterer Schwerpunkt der Verkehrserziehung im Primarbereich ist die Radfahrausbildung, die flächendeckend erfolgen soll.  

  • Lehrkräftefortbildung und Informationen für Eltern - Die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmerin und -teilnehmer ist durch gezielte Maßnahmen zu fördern. Es werden entsprechende Informationsmaterialien für Schulen und Eltern erarbeitet. Aktuelle Entwicklungen im Straßenverkehr, insbesondere Tempo 30- Zonen, „Elterntaxis“ vor Schulen, Elektromobilität, Ablenkung durch Smartphones, zunehmender Verkehr vor Schulen und Verkehrsunfälle mit jungen Menschen stellen Herausforderungen für Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulträger dar.  

  • Verkehrssicherheitstage und Wettbewerbe an Schulen - Die Durchführung eines Verkehrssicherheitstages mit Unterstützung der örtlichen und überörtlichen Organisationen wird angestrebt, wobei die Organisationsform in der Verantwortung der Schule liegt. Das Land soll darüber hinaus Schulen besonders würdigen, die sich aktiv oder auf besondere Weise für das Radfahren einsetzen.  

  • Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften (StVO 2020) - Mit der StVO 2020 soll durch Schaffung bestimmter Ge- und Verbote begegnet und der Radverkehr sicherer gestaltet werden. Daneben wurden neue Regelungen in die StVO aufgenommen, die der Leichtigkeit des Radverkehrs dienen und einen attraktiven und zeitgemäßen Radverkehr ermöglichen sollen. Im Fokus stehen dabei Regelungen zu Radschnellwegen und zur Anordnung von Fahrradzonen.  

  • Mopedführerschein mit 15 - Jugendlichen wird dauerhaft die Möglichkeit eröffnet, bereits mit 15 Jahren den Führerschein für die Fahrerlaubnisklasse AM zu erwerben. Zu dieser Klasse gehören Kleinkrafträder, Mopeds und vierrädrige Leichtkraftfahrzeugen bis 45 km/h. Sachsen-Anhalt hat sich bereits seit 2010 dafür eingesetzt, dass das Mindestalter für die Fahrerlaubnisklasse AM auf 15 Jahre herabgesetzt wird.  

  • „Azubi-Ticket Sachsen-Anhalt“ à https://www.mein-takt.de/azubiticket 

  • Schülerferienticket - Mit dem Schülerferienticket hat das Land Sachsen-Anhalt ein preiswertes und attraktives Angebot geschaffen, das Schülerinnen und Schülern während der Sommerferien die Nutzung des gesamten ÖPNV-Angebotes in Sachsen-Anhalt und dem Mittel-deutschen Verkehrsverbund ermöglicht. Die Landesregierung wird das Angebot künftig noch intensiver bekanntmachen. à https://www.sft-sachsen-anhalt.de  

  • Online-Fahrgastforum - Mit dem Online-Fahrgastforum hat das Land zudem eine moderne Beteiligungsform geschaffen, welche insbesondere auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit bietet, mit den Gestaltern des Bahn-Bus-Landesnetzes in Kontakt zu treten und Verbesserungsvorschläge abzugeben. à https://ff-fahrgastforum.innolytics.net 

  • Landesschülerrat im SPNV-Beirat - Eine dauerhafte Verankerung der Jugendperspektive hinsichtlich der Mobilität ist zudem durch die Einbeziehung des Landesschülerrats in den SPNV-Beirat (Schienenpersonennahverkehr) des Landes gewährleistet.  

  • Barrierefreie Mobilität - In den verschiedenen Lebensbereichen werden umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Zugänglichkeit zu öffentlichen Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen sicherzustellen. So hat das Land Sachsen-Anhalt bspw. für den Bereich des ÖPNV verschiedene Förderprogramme aufgelegt, die der Herstellung von Barrierefreiheit dienen und in denen die Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen explizite Fördervoraussetzung ist.  

  • „Jugendgerechter ÖPNV“ - Das Projekt „Jugend Macht Zukunft“ des Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V. hat das Thema „Jugendgerechter ÖPNV“ partizipativ mit Jugendlichen, Politik, Verwaltung und Verkehrsbetrieben bearbeitet. So fanden auf regionaler und überregionaler Ebene „Stammtische“, Fachdiskurse und Werkstätten bis hin zur Debatte im Verkehrsausschuss des Landtages von Sachsen-Anhalt mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Verkehrsunternehmen statt, was bei den jeweiligen Interessenvertretungen zu gegenseitigem Verständnis und zumindest zur Bekundung der weiteren regelmäßigen Zusammenarbeit geführt hat. 

Handlungsbedarfe aus Sicht der Landesregierung

  • Zukünftiges Ziel des Landes Sachsen-Anhalt ist, das ÖPNV-Angebot unter Berücksichtigung der Effekte des demografischen Wandels so attraktiv zu gestalten, dass mehr Fahrgäste für das Gesamtsystem gewonnen werden können. Eine langfristige Vision für die Weiterentwicklung des ÖPNV in Sachsen-Anhalt, die durch Maßnahmen des aktuellen ÖPNV- Plans 2020-2030 unterstützt wird  

  • Durchgehende, vertaktete und aufeinander abgestimmte Fahrplanangebote für nahtlose Reiseketten,  

  • Schnittstellen an denen die ÖPNV-Linien untereinander sowie mit dem Individualverkehr verknüpft sind,  

  • S-Bahnen und PlusBusse für attraktive Stadt-Umland-Verkehre,  

  • Abbau von Nutzungshürden im Bereich der Fahrgastinformation und des Vertriebs,  

  • Klar strukturierte Liniennetze, Fahrpläne und Tarife, die sowohl analog wie digital barrierefrei und leicht zugänglich zur Verfügung stehen,  

  • Flächendeckende Verkehrsverbünde mit einem einheitlichen, unternehmens- übergreifenden und kostengünstigen Tarif,  

  • Entwicklung eines landesweiten E-Ticket-Systems  

  • Entwicklung eines landesweiten Systems, dass die automatische Sicherung von Anschlüssen zwischen den Verkehrsträgern und Verkehrsunternehmen sichern helfen soll.  

  • Alle Maßnahmen, die zur Entwicklung dieser Vision notwendig sind, stehen allerdings unter dem Vorbehalt der bestehenden finanziellen Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren.  

  • Darüber hinaus ist in aktuellen ÖPNV-Plan als Leitlinie verankert, dass bei der Gestaltung des Verkehrsangebotes, der Fahrzeuge, der Infrastruktur und der Kommunikation die spezifischen Ansprüche aller Fahrgastgruppen – somit auch der Kinder und Jugendlichen – in angemessener Weise berücksichtigt werden. Für den Radverkehr wird zur Zeit der Landesradverkehrsplan erarbeitet, der auch eine verbesserte Verknüpfung mit dem ÖPNV beinhalten wird.  

  • Barrierefreiheit ist das grundlegende Gestaltungsprinzip zur Gewährleistung der Teilhabe aller Menschen. Das Wissen um Barrierefreiheit und seine menschenrechtliche Bedeutung ist zentral für die Umsetzung der Ziele des LAP. Das BGG LSA verpflichtet die Träger der öffentlichen Verwaltung, im Rahmen ihrer Aufgaben aktiv die Verwirklichung der Ziele des Gesetzes zu fördern und insbesondere Maßnahmen zur Herstellung von Barrierefreiheit zu ergreifen.  

  • Um die spezifischen Ansprüche junger Menschen hinsichtlich ihrer Mobilität in angemessener Weise berücksichtigen zu können, sind Strukturen und Netzwerke notwendig, die eine wirkungsvolle Beteiligung junger Menschen ermöglichen und gleichzeitig Wirtschafts- und Verwaltungsvorgaben angemessen berücksichtigen. Es muss darum gehen, die verschiedenen Interessen und Möglichkeiten realistisch miteinander abzustimmen. Das Projekt „Jugend Macht Zukunft“ des Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V. hat das Thema „Jugendgerechter ÖPNV“ unter diesem Partizipationsgedanken bearbeitet. Diese Dialogstruktur muss beispielhaft erhalten bleiben. Der unter anderem in diesem Projekt entstandene 10-Punkte-Plan, der im Wesentlichen ein Verfahren zu realistischen Partizipationsstrukturen junger Menschen an Vorhaben der Landesregierung abbildet, soll weiter angewandt und weiterentwickelt werden.