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Jugendarbeit, Kultur, Sport und Freizeit

Erwartungen junger Menschen

  • Der gleichberechtigte Zugang zu Freizeitangeboten soll verbessert werden, bspw. durch finanzielle Unterstützung für die Nutzung von Angeboten in Sport und Kultur. 

  • Es soll bessere Informationen über vorhandene Freizeitangebote geben. 

  • Freizeitangebote sollen besser auf die Bedarfe von jungen Menschen ausgerichtet werden. 

  • Rahmenbedingungen und Ausstattung der Angebote sollen verbessert werden. 

  • Das Engagement von Ehrenamtlichen soll stärker gewürdigt werden. 

  • Alle Jugendlichen sollen die Möglichkeit haben, Angebote der Jugendarbeit zu nutzen, besonders auch in ländlichen Regionen. 

  • Angebote der Jugendarbeit sollen besser finanziert werden. 

  • Jugendeinrichtungen sollen personell besser besetzt sein. 

  • Freizeitmöglichkeiten außerhalb von Vereinen sollen ausgebaut werden. 

  • Jugendkulturszenen sollen gestärkt werden.

Maßnahmen der Landesregierung

  • Förderung der Kinder- und Jugendkultur - Die Förderung von Projekten im Bereich der Kinder- und Jugendkultur erfolgt auf Grundlage der Kulturförderrichtlinie Sachsen-Anhalt. Finanziell unterstützt werden hauptsächlich Vereine, die beispielsweise Theaterwerkstätten, künstlerische Workshops, Schreibwerkstätten, Lesewettbewerbe, Projekte mit neuen Medien oder Projekte zur musikalischen Nachwuchsförderung durchführen. Der hohe Stellenwert der kulturellen Bildung für Jugendliche in Sachsen-Anhalt wird unter anderem darin ausgedrückt, dass das Land Sachsen-Anhalt einen eigenständigen Förderbereich „Kinder- und Jugendkultur“ eingerichtet hat und zusätzlich auch über alle anderen Förderbereiche in verschiedenen Sparten kulturelle Bildung bzw. Kulturarbeit mit und für junge Menschen fördert.  

  • FSJ Kultur - Das Freiwillige Soziale Jahr in der Kultur (FSJ Kultur) ist ein pädagogisch begleitetes praktisches und theoretisches Bildungsangebot im Sinne des Jugendfreiwilligendienstegesetzes, das sich an junge Menschen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren richtet. In Sachsen-Anhalt werden derzeit aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds 100 FSJ-Stellen in der Kultur gefördert. à https://www.lkj-freiwilligendienste.de 

  • Engagementbotschafter/in für Kultur - Bürgerschaftliches Engagement im Kulturbereich hat einen hohen Stellenwert und wird auch seit Jahren durch die Landesregierung in den öffentlichen Fokus gestellt. Das Land hat eigens dafür eine besondere Form der Ehrung geschaffen. Alle zwei Jahre beruft der Staats- und Kulturminister alternierend in den unterschiedlichen kulturellen Sparten fünf ehrenamtlich Tätige (vorgeschlagen durch die Landesarbeitsgemeinschaft Bürgerschaftliches Engagement im Kulturbereich (AG BEK) in das Amt der Engagementbotschafterin bzw. des Engagementbotschafters für Kultur. à https://engagiert.sachsen-anhalt.de/aktuelles/nachrichten-detail/news/engagementborschafterinnen-kultur-berufen/ 

  • Servicestelle für das Bundesprogramm „Kultur macht stark“ - Bei der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. ist eine Servicestelle angesiedelt, die landesweit bei der Suche nach kommunalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern oder bei der Konzeption von Projektideen berät. à https://kulturmachtstark-lsa.de 

  • Kunstvermittlungsprogramm »kinder-leicht« der Kunststiftung - Mit dem Kunstvermittlungsprogramm »kinder-leicht« möchte die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt der jüngeren Generation Antworten auf Fragen zur zeitgenössischen Kunst geben. à https://www.kunststiftung-sachsen-anhalt.de/kinder-leicht/ 

  • Lokale Projekte der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen- Anhalt e. V. - „KIEZ 2.0 – Die Rebellion geht weiter“ belebt Stadtteile in Magdeburg wieder. „Dehnungsfuge – auf dem Lande alles dicht?“ will dem demographischen Wandel in ländlichen Regionen in vier Bundesländern etwas entgegensetzten. 

  • Familienbegegnungen mit Bildungsangeboten - mehrtägige Familienbegegnungen mit Bildungsangeboten, die insbesondere darauf ausgerichtet sind, Familien mit Kindern und kleinem Einkommen bei der Bewältigung des Familienalltags zu unterstützen. Die Begegnungen können als Wochenend- Erholung konzipiert sein, aber auch als Familienurlaub mit bis zu 14 Tagen.  

  • Förderung der örtlichen Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit - Bei der Förderung der örtlichen Jugendarbeit handelt es sich um eine Pflichtaufgabe der kommunalen Selbstverwaltung. Gemäß § 82 SGB VIII ist das Land in der Pflicht, die örtlichen Träger bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung für die Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und für den Jugendschutz zu unterstützen. 2019 sind Mittel in Höhe von 7.570.000 € darin festgeschrieben worden.  

  • Landeszentrum Jugend + Kommune - Als landesweit tätige Einrichtung bietet es den Kommunen in Sachsen-Anhalt Unterstützung auf dem Gebiet der Einbindung von Jugendlichen in Entscheidungsprozesse der kommunalen Mitgestaltung. Förderung der Mitwirkung von Kommunen an ausgewählten Pilotvorhaben zur Jugendbeteiligung im Land Sachsen-Anhalt. à https://www.kinderstaerken-ev.de/jugend-kommune/ 

  • Förderung der außerschulischen Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit (FörderRiLi Jugend)  

  • Unterstützung der Fachkräfte der Jugendarbeit und der Strukturen der Jugendarbeit – Bspw. Der KJR versteht sich als Arbeitsgemeinschaft von Jugendverbänden und ist zudem ein Gremium zur Vertretung der Interessen von jungen Menschen des Landes. Zu seinen Aufgaben zählt insbesondere, die Zusammenarbeit der verschiedenen Träger der Jugendarbeit zu fördern. Ein Schwerpunktthema des KJR bilden die Jugendpartizipation und die ressortübergreifende Arbeit an jugendpolitischen Themen. à https://www.kjr-lsa.de 

  • Förderung der Digitalisierung für Jugendeinrichtungen - Das Ministerium für Wirtschaft fördert die Einrichtung des freien WLAN über die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendung zur Förderung von öffentlichen und kostenfrei nutzbaren WLANs in Sachsen-Anhalt sowie über die Grundsätze zur Förderung von Freifunkinitiativen in Sachsen-Anhalt.  

  • Landjugendverband Sachsen-Anhalt e. V. - Die Landesregierung unterstützt die Arbeit des Landjugendverbandes Sachsen-Anhalt e. V. ideell und finanziell. In ihm organisieren sich junge Leute, die zum einen agrarfachliche Sachverhalte als berufsständische Vertretung aufgreifen und politisieren und zum anderen jugendpolitische Initiativen unterstützen.  

  • Unterstützung der Jugendfeuerwehren - Das Geld wird in der Regel für die Ausstattung der Kinder- und Jugendfeuerwehren mit Bekleidung usw. verwendet. Zielrichtung ist die Unterstützung der Nachwuchsgewinnung. Ab dem Haushaltsjahr 2020 fördert das Land den Landesfeuerwehrverband institutionell und damit letztlich auch die rechtlich unselbständige Landesjugendfeuerwehr.  

  • Förderung der Jugendarbeit in den Sportstrukturen in Sachsen-Anhalt - Den Herausforderungen des demografischen Wandels, insbesondere im ländlichen Raum, widmet sich seit 2018 die von der Landesregierung eingerichtete Kommission „Sport stärkt Heimat“. In diesem Rahmen wird mit Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen darüber beraten, wie der ländliche Raum gemeinsam noch effektiver gestärkt werden kann (http://www.lsaurl.de/SsH20). Es werden unter anderem das Projekt „MuT (Menschlichkeit und Toleranz)“ sowie das Projekt „IdS (Integration durch Sport)“ gefördert. Etablierung des eSports in Sachsen-Anhalt unter Berücksichtigung des Kinder- und Jugendschutzes gefördert, um jungen Menschen zeitgemäße Angebote vorhalten zu können. Gestaltung und Ausbau vielseitiger Bewegungsmöglichkeiten zur Steigerung des Interesses der Jugend am Sporttreiben im Verein (Trendsportarten, wie Jugger u. a.) durch Förderung und Schaffung innovativer, außerschulischer Jugendbildungsangebote, Schaffung gemeinsamer Erlebnisse durch Wettkämpfe/Wettbewerbe, Jugendfreizeiten, internationale Jugendbegegnungen.

Handlungsbedarfe aus Sicht der Landesregierung

  • Insbesondere geht es dabei um den Erhalt, die Modernisierung und Digitalisierung vorhandener regionaler und überregionaler Strukturen. Die Jugendphase ist von ganz besonderen Herausforderungen für die Heranwachsenden geprägt. Daher müssen Angebote für junge Menschen von Vielfalt und Zielgruppenorientierung geprägt sein. Das betrifft nicht nur Inhalte und Methoden, die sozialpädagogischen Grundsätzen entsprechen, sondern auch den Grad der Organisiertheit.  

  • Besonderes Augenmerk ist dabei auch auf die Angebote im ländlichen Raum zu legen, die in besonderem Maße mit dem ÖPNV und den digitalen Infrastrukturen verbunden sind. Zeitgemäße Angebote der Jugendarbeit und der kulturellen Bildung müssen Antworten auf die Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung und Mediendiversität finden und gleichzeitig die damit verbundenen vielfältigen Chancen nutzen, wie die Stärkung der außerschulischen Medienbildung sowie eine flächendeckende Versorgung mit breitbandigem Internet.  

  • Obwohl Land und Kommunen finanzielle Mittel für eine vielfältige Jugendarbeit vorhalten ist es der Landesregierung bewusst, dass in den Kommunen Abwägungsprozesse zur Verteilung der Mittel nicht immer alle Bereiche gleichermaßen befriedigen können. Insofern sieht die Landesregierung eine qualitativ hochwertige kommunale Jugendhilfeplanung für zielführend an. Diese sollte unter Beteiligung junger Menschen und in Abstimmung mit anderen Planungsgremien, wie z. B. der Schulentwicklungsplanung oder der Verkehrsplanung etc., erfolgen.  

  • Deutlich wurde ebenfalls, dass sich die Landesregierung für einen stärkeren Ausbau der mobilen Jugendarbeit einsetzen und bei der Finanzierung berücksichtigen sollte, dass zunehmend Kinder im Grundschulalter Angebote in Anspruch nehmen.  

  • Angebote der Jugendarbeit werden sowohl im Konzipierungsprozess als auch in der Durchführung maßgeblich von den Fachkräften der Jugendarbeit geprägt. Das Land legt großen Wert darauf, dass sie bei der Bewältigung ihrer Aufgaben unter Berücksichtigung immer neuer gesellschaftlicher, technischer oder inhaltlicher Herausforderungen beraten und unterstützt werden. Grundsätzlich sollte über ein verbessertes Vergütungssystem nachgedacht werden, um einem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.  

  • Ferner erscheint es notwendig, mit den Akteuren/Akteurinnen die Verbesserungspotentiale für eine Erhöhung der Attraktivität der Arbeitsbedingungen, insbesondere im ländlichen Raum, auszumachen.  

  • Die Landesregierung erkennt an, dass junge Menschen Sport in ihrem Umfeld ausüben und dabei modernen Trends folgen wollen. Neben den bisherigen bekannten vor allem körperbetonten Sportarten wächst das Interesse, eSport/ eGaming auszuprobieren. Des Weiteren gilt es, Angebote der Vereine noch stärker auf die Bedürfnisse von jungen Menschen auszuweiten.  

  • Junge Menschen wollen nicht mehr nur Nutzer von sportlichen Angeboten sein, sie wollen sich vielmehr selbst in die Gestaltung einbringen. So trainieren Jugendliche schon Sportgruppen in den jüngeren Altersklassen, aber auch in ihren eigenen Altersklassen und zeigen so ihr großes ehrenamtliches Engagement.  

  • Eine große Aufgabe bei der Sicherstellung sportlicher Angebote stellt die Vorhaltung geeigneter Sportstätten dar. Nur wenn ausreichend bedarfsgerechte Sportstätten existieren, können junge (und auch alle anderen) Menschen Sport treiben. Hier gilt es auch, den Anforderungen an die barrierefreie Gestaltung von Sportstätten gerecht zu werden.  

  • Die Sportangebote müssen so gestaltet sein, dass junge Menschen frei von Diskriminierung und Ausgrenzung ihren Sport ausüben können. Dazu sind entsprechende Angebote vorzuhalten.  

  • Allen jungen Menschen in Sachsen-Anhalt soll kulturelle Teilhabe ermöglicht werden. Es gilt dabei, spezifische Zugangshürden in den Blick zu nehmen und ihnen unabhängig z. B. von ihrem Wohnort (städtisch oder ländlich) oder der sozialen Herkunft den Zugang zu kulturellen Angeboten zu ermöglichen.  

  • Junge Menschen werden zunehmend als Expertinnen und Experten für ihre Lern- und Lebensräume wahrgenommen. Angebote kultureller Bildung werden im steten Dialog mit der Zielgruppe entwickelt und sind durchlässig und partizipativ.  

  • Durch die Wahrnehmung heterogener Identität und Biografien steigt für Jugendliche die Optionsbreite für die eigene Identitätsbildung. Gleichzeitig steigt mit zunehmender Diversität die gesellschaftliche Notwendigkeit nach inklusiven Angeboten, um gesellschaftliche Kohärenz und soziales Miteinander zu bewirken. Diversere Identitätskonzepte spiegeln sich ebenfalls in heterogenen Lebensläufen wider. Entsprechend wächst die notwendige Orientierungsleistung junger Menschen. Hier kann kulturelle Bildung ein weites Feld an Angeboten schaffen.